Erste Schritte

Seit ein paar Wochen macht unsere Tochter ihre ersten Schritte, beziehungsweise mittlerweile spaziert sie in der ganzen Wohnung umher, dreht und wendet sich spontan und sicher.
Die letzten Wochen war ihr Fokus ganz beim gehen, alles andere wurde zurück gestellt. Es ist schon sehr interessant, wie die Kleinen funktionieren. Und wenn ich das mit Prozessen von Erwachsenen vergleiche, ist es vom Grundprinzip genau das Selbe.
Solange wir uns in unserer Komfortzone bewegen, fühlen wir uns sicher, sind flexibel und dynamisch unterwegs. Wenn wir die Komfortzone verlassen und ein unbekanntes und neues Terrain begehen, sind auch wir unsicher und wissen nicht genau wie wo was wir eigentlich tun oder lassen sollen. Wir erforschen den neuen Bereich Schritt für Schritt und erlangen uns so unsere Sicherheit, so lange, bis es zu unserer Komfortzone gehört.

Dieses Erkunden von Neuem und Unbekannten beobachte ich bei unserer Tochter immer wieder. Sobald sie sich nach einer gewissen Beobachtungszeit traut, ihre ersten Schritte zu gehen, um das Neue erfassen zu können, sucht sie Sicherheit bei Bekanntem. In der Regel bei uns Eltern. Sie kommt zu uns, holt sich Sicherheit und geht dann weiterforschen. Eigentlich unglaublich, was Kinder in ihrem ersten Lebensjahr alles lernen. Ständig sind sie dabei, ihre Komfortzone zu verlassen und zu erweitern. Immer wieder auf Neue lernen sie eine neue Welt kennen. Das stelle ich mir anstrengend vor… und zugleich ein Jahr voller Erfolgserlebnisse 😀

Da unserer Tochter ja unser Spiegel ist, zeigt sie ja auch mir ständig meine Themen auf. So lädt sie mich immer wieder ein, in meinen eigenen Prozess zu gehen, mich meinen Themen zu widmen und meine Komfortzone zu verlassen. Genau so, wie sie es auch tut. Sie zeigt mir, wies geht. Es sind thematisch natürlich ganz andere Dinge, die sie oder ich lernen und im Prinzip ist es doch das Selbe.

Diese Gedanken gingen mir heute durch den Kopf, als ich die Kleine beobachtete, wie sie sich bewegt, was sie interessiert, wovon sie sich ablenken lässt und wo sie Distanz hält. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie erfinderisch und kreativ Kinder sind. Wie clever sie sind und was für Lösungen sie für Probleme finden, wenn wir sie lassen.
Diesen Mut, einfach erfinderisch zu sein, auszuprobieren, zu scheitern, diesen wünschte ich mir manchmal mehr für mich selbst. Dass ich meine Gedanken und Ideen einfach umsetze und ausprobiere und nicht so viel darüber nachdenke, wie es evtl. rauskommen könnte. Oder mich umstimmen lasse von anderen Meinungen, weil es vielleicht ein unüblicher Lösungsansatz ist.

Ich persönlich bin gerade im Prozess mit einer wiederkehrenden inneren Unruhe. Diese wird immer weniger, seit ich dieses Gefühl hier sein lasse, wenn es kommt. So geht es dann auch schneller wieder und meldet sich nur noch wenig. Ebenfalls habe ich im Moment ein starkes Bedürfnis, in einen tieferen Persönlichkeitsprozess zu gehen. Immer wieder sind Impulse da, mich nach innen zu richten. Seit der Schwangerschaft, habe ich dies nicht mehr gemacht, zumindest nicht in dieser Tiefe und Intensität, wie ich es zuvor jeweils machte. Es ist wohl an der Zeit, mir Zeit und Raum für mich zu nehmen und meine Komfortzone zu verlassen, um sie zu erweitern.

Ich komme immer wieder beim Vertrauen in die Intuition und den Mutterinstinkt an. Auch wenn die Intution teils irational und paradox ist, weist es mir doch immer den richtigen Weg. Deshalb widme ich mich nun meinen Impulsen. Mal schauen, welche nächsten Schritte ich gehen werde.

Euch wünsche ich wunderbare Herbsttage und ebenfalls viel Mut und Vertrauen in dich (als Mama)!

Herzlich

Laura

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