Erster Geburtstag!

Der erste Geburtstag unserer Tochter brachte viiiiel Freude ins Haus. Wir als Eltern freuen uns, auf ein so wunderbares Jahr zurückblicken zu können, zu sehen, wie sie sich in so kurzer Zeit entwickelte und wie bereits jetzt so viel Selbstständigkeit lebt. Eine wundervolle Erfahrung, auf die wir gerne zurückblicken und gleichzeitig ging diese Zeit soo schnell vorbei.

Am Geburtstagsfest freuten wir uns gemeinsam darüber, dass die Kleine nun schon ein Jahr unser Leben bereichert, durch ihr da sein. Und auch unsere Tochter freute sich über all die Neuen Dinge, die sie an diesem Tag entdecken konnte. Alle Gäste, die sich mit ihr freuten, Dekorationen, neue Spielsachen, all die Kerzen und Geburtstagslieder. Sooo vieles gab es zu entdecken. Entsprechend müde war sie, als wir dann wieder alleine waren.

Auch für mich war dies ein sehr bewegender Tag. Vor einem Jahr waren wir im Geburtshaus. Die Geburt und die ersten Tage sind so nah und doch so fern.

Bei der Geburt brachen bei mir (Lebens-)Themen auf, die ich nun ein Jahr später mit viel klarerem Blick erkenne. Auf einem Spaziergang mit der Kleinen nach der Feier, wurde auch ich sentimental und erinnerte mich an die Geburt und die Tage danach. Die Gefühle, die sich zeigten, sind jetzt viel klarer. Ich kann sie einordnen. Vor einem Jahr war ich einfach nur überwältigt von all den Emotionen. Auf diesem Spaziergang als diese Gefühle wieder da waren, verstand ich nochmals einiges mehr. Längere Zeit habe ich mich nicht mehr aktiv damit auseinandergesetzt und jetzt erkenne ich sooo vieles mehr. Ich verstehe mehr, worum es geht.

Mein Thema dreht sich ums Thema Loslassen und Beschützen. Gegensätze und eine Einheit zu gleich. Das habe ich erkannt.
Meine Herausforderung ist es, eine Balance zu leben zwischen Beschützen und Loslassen. Einerseits möchte ich unsere Tochter natürlich beschützen, gleichzeitig ist sie ein eigenständiger Mensch mit eigenen Entscheidungen, was ich annehmen will. Damit ich das letztere kann, darf ich lernen, sie mit jeder neu errungenen Selbstständigkeit, etwas mehr loszulassen. Dieser Balanceakt löst bei mir emotional einiges aus. Meine Erkenntnis nach dieser ersten Zeit ist es, dass ich sie nur beschützen kann, wenn ich sie loslasse. Sie soll sich ja schliesslich irgendwann selbst schützen können und damit sie das lernt, braucht sie Erfahrungen. Und diese kann sie nur dann machen, wenn ich sie erleben lasse. Natürlich gibt es Situationen, in welchen es auch darum geht sie „festzuhalten“, um sie effektiv vor Gefahren oder ähnlichem zu schützen. Jene Situationen sind hier klar ausgenommen 🙂
Ja und dieser Gedanke, sie loszulassen, macht mich einerseits glücklich, weil sie so ihren ganz persönlichen Weg gehen kann. Und anderseits macht es mir Angst. „Ich will sie doch beschützen vor….“, „Was wenn…“, „Als Mutter muss ich doch da sein und dafür sorgen, dass…“. Sätze wie diese gehen mir da durch den Kopf und damit allfällige „negative“ Auswirkungen, die das Loslassen mit sich bringen könnte. Damit verbunden logischerweise meine Gefühle. Ängste, Zweifel, Unsicherheit. Das ist mein Lernfeld. Wie schaffe ich es immer wieder aufs Neue diese beiden notwendigen Komponenten im Gleichgewicht zu halten? Wann ist was erforderlich? Was stärkt unsere Tochter in welchem Moment? Wo muss ich eingreifen und wo auf ihre Fähigkeiten vertrauen?
Auf diese Fragen gibt es keine eindeutigen Antworten. Die will ich auch nicht. Denn je nach Situation lautet die Antwort sowieso wieder anders.
Für mich ist es wichtig, dass ich meinen Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten auch Raum gebe. Dies zu tun, ist meine Herausforderung. Im ersten Moment schiebe ich sie weg. Wenn ich sie jedoch da sein lasse und sie wahrnehme, auch wenn es nur einen kurzen Augenblick ist, geht es mir bereits viel besser. Manchmal gelingt es mir sehr gut, diesen Gefühlen Raum zu geben und manchmal auch gar nicht. Was auch okay ist. Bin ja auch nur ein Mensch.

Welche Ängste und Zweifel zeigen sich bei euch beim Mama sein? Und wie geht ihr mit diesen Herausforderungen um?
Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Ich wünsche euch viel Mut und Vertrauen für eure Schritte!

Herzlich
Laura

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert