Mein Schlaf und der unserer Tochter

Immer wieder ist das Thema Schlaf bei uns aktuell und ich habe bereits einiges darüber gelesen. Und vor ein paar Tagen das erste mal von einer ganz anderen Perspektive, die für mich sehr viel Gelassenheit mit sich brachte, weil sie für mich einfach nur Sinn macht.

Bis anhin betrachtete ich es immer als ein Problem, dass unsere Tochter noch so „häufig“ in der Nacht aufwacht. Nun wurde ich eines besseren belehrt (Buch „Oje, ich wachse!“). Das Problem hat nicht unsere Tochter sondern ICH. Sie hat ja sicherlich kein Thema mit ihrem Schlafrhytmus, das bin ich. Ich würde gerne wieder durchschlafen, nicht sie. Für sie passt es scheinbar so. Und wie ich gelernt habe, macht es für die Entwicklung der Kleinen auch Sinn, da in der REM-Phase jeweils neue Verknüpfungen im Hirn gebildet werden. Häufigeres Aufwachen, beziehungsweise wieder in einen leichteren Schlaf zu kommen gleich häufigere REM-Phasen gleich häufigeres Bilden von Verknüpfungen. Das ist zumindest zurzeit meine logische, einfache Rechnung. Werde aber gerne auch genauer darüber aufgeklärt 🙂

Auf jeden Fall, ganz neben dieser Sache mit den Schlafphasen, hat mir dieser Perspektivenwechsel weg vom Problem seeehr viel Klarheit und Gelassenheit gebracht. Nicht das unsere Tochter jetzt plötzlich durchschläft. Nein, es ist die Klarheit, dass ich mein Problem auf die Kleine projezierte. Und das finde ich nun nicht mehr in Ordnung. Und es nahm in so fern Wind aus den Segeln, dass die Verantwortung nun wieder bei mir liegt. Denn ich kann sowieso nur mein Verhalten ändern und nicht jenes der Kleinen. Vielleicht reagiert sie anders, wenn ich anders handle. Ich habe durch diese Ansicht Verständnis für unsere Tochter entwickelt, wodurch es mir leichter fällt in der Nacht aufzustehen und durch diese gewonnene Einstellung, nimmt mir das nächtliche Aufstehen nicht mehr so viel Energie. Mein Fokus ist nun ein anderer. Er ist wohlwollend und verständnisvoll.

Natürlich habe ich auch schon einiges über Schlafprotokolle gelesen und das Abgewöhnen vom Stillen in der Nacht und auch diese Theorien machen für mich Sinn. Denn ich gehe davon aus, dass es sich nicht um effektiven Hunger unserer Tochter handelt. Eher gehe ich von einem Muster aus, dass sie einfach leichter wieder einschläft, wenn sie gestillt wird. Und Muster können ja durchaus durchbrochen werden. Jedoch habe ich bemerkt, dass ich gerade jetzt noch nicht bereit bin, dieses Muster zu durchbrechen. Also warte ich damit noch. Ich bin zuversichtlich, dass es dann klappen wird, wenn ich bereit bin, diesen Schritt zu gehen. Wenn ich unsicher oder unklar bin in meiner Entscheidung, wird sie dies spüren und naja.. dann kann ichs gleich bleiben lassen. Deshalb ist noch ein wenig Geduld gefragt.

Unsere Tochter macht das mit dem Schlafen immer besser, doch was wenn das bei jemandem nicht der Fall ist und der Energiehaushalt der Mama im Keller ist? Bei allem Verständnis für das Baby, braucht auch die Mama ihre Ruhephasen und ihren Schlaf. Bei diesem Thema stelle ich immer wieder fest, dass Mütter das Gefühl haben, dass sie das alleine schaffen müssen. Doch wenn da noch die Arbeit, der Haushalt, und andere Aufgaben sind, wird es irgendwann eng.. Früher hat ein ganzes Dorf ein Kind aufgezogen und in anderen Kulturen ist das noch heute so. Wir müssen das nicht alles alleine schaffen. Ich erinnere mich, dass in den ersten Monaten mein Schlafmangel ziemlich ausgeprägt war. Und ich habe je länger je mehr gelernt, Hilfe anzunehmen oder einzufordern. Denn meine Unruhe übernimmt auch die Kleine.. dann ist das Chaos komplett… Unruhige Mutter, unruhiges Kind, dass die Ruhe bei der Mutter sucht… Teufelskreis. Diesen zu durchbrechen, macht in meinen Augen Sinn, auch wenn es unter Umständen einige Überwindung kostet für die Mama (bei mir brauchte es einiges, bis ich an diesem Punkt war). Soviel erst mal dazu.

Wenn ich mich entschieden habe, mich dem „Durchschlafen“ anzunehmen, werde ich wieder berichten, wie es funktioniert.

Mein Fazit vom Schlafen von Babys: Sie haben lediglich von Natur aus einen anderen Rhytmus und damit darf ich einen Umgang finden. Und die Gewohnheit des Stillens zum Einschlafen kann durchbrochen und durch eine andere Strategie ersetzt werden.

Eine erholsame Woche wünsche ich!

(Bald schreibe ich rückblickend auch noch ein paar Berichte über die Schwangerschaft, Geburt und das erste halbe Jahr, da mir in meinem Umfeld in letzter Zeit viele Fragen zu dieser Zeit gestellt werden.)

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