Wie kommuniziere ich mit unserem Kind? Und wie will ich eigentlich mit ihm sprechen? Soll ich loben und Bewertungen vornehmen? Welche Wörter nutze ich? Wie formuliere ich Sätze? Tausende Fragen, die mir durch den Kopf gehen allein dazu, wie ich mit unserem Kind sprechen möchte. Heute aber einfach mal das Thema Loben.
In den letzten Tagen hatte ich ein paar Gespräche über das Loben von Kindern (und eigentlich auch Erwachsene). Denn wenn ich jemanden Lobe, bewerte ich ja das Resultat, das mir gezeigt wird. Viele Kinder und auch Erwachsene tun Dinge, um gelobt, anerkennt, gesehen zu werden. Es werden Sachen gemacht, nur um von jemandem zu hören, dass er oder sie das toll gemacht hat, weil das der Person ein gutes Gefühl gibt. Dabei ist es unter Umständen egal, ob die Person das gerne macht oder nicht und es ist dann auch nicht wichtig, wie sie selbst das Resultat findet.
Doch ist es eigentlich nicht viel wichtiger, wie das Kind seine Sachen findet, die es getan hat? Ist es an mir zu beurteilen, ob seine Zeichnung schön ist oder nicht? Geht es nicht darum, ob das Kind das Bild mit Freude gemacht hat oder eifach nur, weil es an den Papa oder die Mama gedacht hat? Dann geht es nämlich auch nicht mehr darum, ob die Zeichnung schön ist oder nicht. Mich über dieses Geschenk einfach nur freuen, mich bedanken würde doch reichen oder? Es bräuchte gar keine Bewertung von schön, gut, so toll ausgemalt…
Bei der Zeichnung finde ich das alles noch sehr gut umzusetzen. 🙂
Mit einer Freundin und meinem Mann habe ich dann über andere Beispiele im Alltag gesprochen und auch über „negative“ Handlungen von Kindern. Denn wenn ich bei etwas sage, es ist schlecht, ist das ja genau so eine Bewertung, wie wenn ich sage, etwas ist toll.
Also wie soll ich all das formulieren? Und wie finde ich das eigentlich mit keinerlei Bewertungen? Weil Bewertungen nehmen wir ja sowieso vor, ob wir wollen oder nicht. Innert Sekunden haben wir eine Meinung zu etwas. Und wenn wir direkt etwas sagen, liegt diese Bewertung ja auch in der Stimme, Körperhaltung etc. Da ist dann das Gesprochene unter Umständen gar nicht das Zentrale. Oder nicht?
Ja, ein riesiges Thema, wo ich definitiv noch nicht am Ende bin mit meinen Überlegungen.
In meinen Gesprächen diese Woche bin ich vorerst zu folgendem Schluss gekommen:
Als aller erstes, ich bin nicht die perfekte Mama, die alles genau richtig macht. Ja, ich will mich weiter mit diesem Thema auseinandersetzen, denn mir ist eine wertschätzende, gewaltfreie und ja auch eine Kommunikation ohne oder mit weniger Bewertungen wichtig. Und auch das ist mein Prozess, ich darf das erst noch (weiter) lernen und dabei meinen Weg finden, was mir entspricht. Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass ich authentisch handle und spreche. Und wenn ich etwas sage, dass ich nicht hätte sagen wollen, kann ich das dem Kind ja auch sagen. Unsere Tochter soll vorgelebt bekommen, dass jeder „Fehler“ macht und dennoch oder gerade deshalb liebenswert ist.
Ich bleibe auf jeden Fall dran und schaue was dabei heraus kommt.
Nun wünsche ich euch eine wertschätzende Woche!
Herzliche Grüsse
Laura