Mein Körpergefühl hat sich seit nach der Geburt massiv verändert. Erst seit ein paar Wochen fühle ich mich wieder wohl in meiner Haut. Erst hatte ich Mühe damit, dass das Baby nicht mehr in meinem Bauch ist. Daran, diee direkte Verbindung zum Baby nicht mehr zu haben, musste ich mich erst gewöhnen. Diese Verbundenheit habe ich immer mal wieder vermisst. Nach ein paar Monaten hatte ich dann die Verbindung zu unserer Tochter ausserhalb des Bauches aufgebaut und fühlte mich sicher damit. Mit diesem Gefühl reduzierte sich die „Sehnsucht“ nach der körperlichen Verbundenheit. Dies zeigte sich so, dass es sich anfangs anfühlte, als würde etwas in meinem Bauch fehlen, es war da ein leerer Platz, was sich nicht sonderlich gut anfühlte. Je länger je mehr wurde dieser freie Raum wieder zu meinem. Es war über einige Monate wie nicht mein Raum, ich hatte ihn frei gegeben für das Baby und jetzt habe ich den Raum wieder für mich eingenommen. Dadurch veränderte sich für mich einiges.Ich fühle mich nun auch wieder als Frau, nicht nur als Mutter. Mit der Einnahme des Raumes kam mein Gefühl der Weiblichkeit wieder mehr zurück. Dies führte dazu, dass ich auch wieder mehr andere Rollen als das Mama sein einnahm. Frau sein, Partnerin, Freundin, Berufsfrau.. Mein Körper gehört wieder grösstenteils mir selbst, wodurch ich mich irgendwie wieder als „Ganzes“ fühle, mehr bei mir, in meiner Klarheit. In der Zeit als ich der Platz quasi noch von der Kleinen besetzt war, war es für mich nicht nur leicht auf Aussagen der Umwelt zu reagieren, welche mit meinem Körper zu tun hatten. Aussagen wie „Bei dir sieht man ja gar nicht, dass du schwanger warst.“, „Du siehst wieder genau so aus wie zuvor. „Wenn ich das hörte, war ich verlegen und wusste nicht was antworten, weil ich mich ja nicht wohl fühlte in meinem Körper und ich selbst natürlich schon leichte Veränderungen sah und eben, vor allem spürte. Solchen Bemerkungen bin ich dann einfach ausgewichen. Durch diese Erfahrung wurde mir bewusst, wie viel eine Schwangerschaft und Geburt in einer Frau auslösen und vor allen Dingen, wie wenig darüber offen gesprochen wird. Denn wenn ich mich äusserte, dass sich mein Körper durchaus veränderte, kam Widerstand und Unverständnis. Denn schein zu zählen, was die Menschen sehen. Tja und wenn sie sehen, dass jemand noch genau gleich aussieht wie zuvor, ist das wohl einfach so, egal was ich sage. (Das ein oder andere mal entstanden auch gute Gespräche darüber, doch diese waren in der Mindeheit.)
Ja, mittlerweilen fühle ich mich in meinem Körper wieder wohler und ich verstehe Frauen, die sich in den ersten Monaten schwer tun mit ihrem Körper. Wie bei allem rund ums Baby: Es geht vor über und wird anders. So auch der Körper. Die ganze körperliche Rückbildung und das Annehmen des veränderten Körpers darf seine Zeit brauchen.
Der Körper einer Mutter ist unglaublich! Er hat in einigen Monaten ein riesiges Wunder und Geschenk erschaffen. Was für eine Leistung!
In diesem Sinne wünsche ich dir als Mama, dass du deinen Körper für all das, was er erschaffen hat wertschätzen darfst.
Herzliche Grüsse
Laura